Für Schalke 04 läuft es in dieser Saison noch gar nicht rund: Zum Saisonauftakt gab es die Niederlage gegen den VfL Wolfsburg (1:2), am zweiten Spieltag folgte das Debakel gegen Hertha BSC (0:2). Die Spielanlage war, nett ausgedrückt, ausbaufähig, die Anfälligkeit in der Defensive offensichtlich und die folgenden Spiele machen nicht den Eindruck, als wenn die „Knappen“ sofort wieder in die Spur finden. Coach Domenico Tedesco ist jetzt im verflixten zweiten Schalke-Jahr angekommen und steht vor der ersten großen Herausforderung als „Knappen“-Coach. Wer in der zweiten Halbzeit in das Gesicht von Schalkes Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies schaute, wusste direkt was los war. Optimistisch war was anderes. Einen Lucky Punch zum Ausgleich gab es nicht mehr, stattdessen feierten Hertha BSC auf dem Feld den Doppelpack von Ondrej Duda, der Schalke am Sonntagnachmittag fast im Alleingang zur Strecke brachte.
Vor knapp drei Monaten sah die Welt in Gelsenkirchen noch ganz anders aus. Hinter den Bayern wurde die Vizemeisterschaft gefeiert, Dortmund auf die folgenden Plätze verwiesen – die Nummer eins im Pott war Königsblau. Die Spiele zum Saisonauftakt hätten Schalke eigentlich liegen müssen. Waren es doch vermeintlich leichte Gegner, Platz 16 und 10 der Vorsaison. Dem war nicht so.

Fährmann über die Krise: Werden „stärker“

„Aus dieser Situation müssen wir uns rausboxen“, gibt sich Captain Ralf Fährmann optimistisch und geht als gutes Beispiel für Optimismus voran. Auch letzte Saison meinte der Keeper, dass es immer mal wieder schlechte Phasen in der Saison und im Spiel seiner Schalker geben werden, „aus denen man dann noch stärker hervorgehen“ kann und „das werden wir tun“. Besonders im Spiel gegen die „Alte Dame“ wurde deutlich, dass Schalke keine Lösungen mit dem Ball in den eigenen Reihen finden kann. Wenn sie das Spiel selber machen müssen, fehlen ihnen die Ideen und kommen nur selten zum Abschluss. Tedesco wird in dieser Saison Lösungen mit dem Ball finden müssen. Letzte Saison war es fast immer der Schalke-Coach, der seine Trainerkollegen coachte und immer eine Lösung parat hatte. Natürlich war in solchen Situationen auch immer die nötige Portion Glück dabei, doch am Sonntag war es andersherum: Hertha-Coach Pal Dardai coachte Tedesco aus und das Team hatte die nötige Portion Glück – Schalkes Daniel Caligiuri setzt einen berechtigten Elfmeter neben das Tor und im Gegenzug erzielt Duda die 1:0-Führung. Und so war es das ganze Spiel. Den Königsblauen bleibt nun erstmal die Länderspielpause, um spielerische Lösungen mit dem Ball zu finden. Danach wartet mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach kein einfacher Gegner.

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